Ich möchte gleich mal was klären: Sci-Fi ist für mich kein Genre!
Okay, das klingt jetzt etwas heftig, um es genauer zu sagen: ich benutze es selten bis gar nicht als Genre. Ich benutze Science Fiction vorwiegend als Setting für meine Figuren und Geschichten.
Der Begriff „Genre“ ist für mich etwas, das beim Leser oder Zuschauer bereits im Vorfeld ein bestimmtes Gefühl hervorruft. Also zum Beispiel Angst (Horror, Thriller), Trauer (Drama, Tragödie), Lachen (Komödie), Spannung (Action, Abenteuer) und natürlich Liebe (Romantik).
Wenn ich mir jetzt aber den Begriff „Science Fiction“ hernehme, dann erzeugt der im Vorfeld bei mir kein Gefühl. Klar, man denkt vielleicht an Raumschiffe, Lichtschwerter, Androiden, Außerirdische, etc. Aber das sind keine Gefühle. Anders gesagt, ich kann im Rahmen von Science Fiction genau so eine Horrorgeschichte erzählen, wie ein Drama, eine Komödie, Horror, Action, Romanze, etc.
Gleiches gilt für mich übrigens auch für „Genres“ wie Fantasy, Historie, Animation (natürlich nur im Film möglich) und dem guten, alten Western. Das alles wird von mir nicht als Genres benutzt und verstanden, sondern als Setting. Denn in all diesen Settings kann man alle möglichen Geschichten erzählen und Figuren ansiedeln (und das find ich auch gerade so spannend an Sci-Fi, Fantasy, Western, etc.). Und die sind es, die Figuren und Geschichten, die dann beim Leser die Gefühle auslösen und somit das Genre des jeweiligen Romans, Kurzgeschichte, Films, etc. festlegen.
Ein Graubereich ist für mich die Bezeichnung „Crime“. Sie erzeugt zum einen zwar durchaus Gefühle, denn man wird bereits darauf vorbereitet, dass es sich um Verbrechen und Verbrecher in irgendeiner Art und Weise handelt. Aber es steckt meist auch den Rahmen, das Setting und das Milieu in einem recht genauen Umfeld ab. Trotzdem würde ich „Crime“ eher als Genre bezeichnen und nicht so sehr als Setting.