Sci-Fi Komödie, in der Anthologie Göttergarn, Leseratten Verlag

Inhalt:

Wenkmann bekommt einen mysteriösen Brief. Ja, tatsächlich, einen Brief. Darin wird er eingeladen in die Himmelstraße 42 zu kommen, ein gewisser C. braucht ihn. Er und Hillström statten also der Adresse einen Besuch ab. Was sie dort finden, ist wahrlich nicht von dieser Welt.

Auszug:

Die Tür des Raumschiffs öffnete sich mit einem flotten Zischen. Der Postmann sprang einen Satz zurück. Wenkmann war überrascht über die Überraschung des Postmannes.

»Noch nie ein Raumschiff gesehen?«, fragte er.

»D-doch, s-schon viele, a-aber es … es r-richtet e-eine merkwürdige Waffe auf mich …«

Wenkmann blickte über den Eingang und sah einen geladenen Weltenzerstörer auf den armen Mann gerichtet.

»Das ist ein bisschen übertrieben«, meinte Wenkmann.

Der Weltenzerstörer verschwand, eine Mini-Atombombe erschien.

»Hillström«, ermahnte Wenkmann.

Die Mini-Atombombe verschwand, eine Schrotflinte erschien.

»Ist das in Ordnung?«, fragte Hillström.

»Immer noch etwas groß«, fand Wenkmann.

Also Schrotflinte weg und ein handlicher Revolver kam zum Vorschein.

»Besser?«, wollte Hillström wissen.

»Oder bevorzugen Sie einen bellenden Hund?«, fragte Wenkmann.

»Hätten Sie denn einen?«, erwiderte der Postbote.

»Hillström?«

»Bellender Hund, kommt sofort.«

Gleich darauf erschien tatsächlich der Zerberus mit seinen drei Köpfen in der Eingangstür und bellte wie verrückt, um nicht zu sagen, höllisch laut.

»Gut so?«, fragte Wenkmann.

Der Postmann nickte eifrig.

»Ja, das ist hervorragend, danke. So etwas bin ich gewohnt. Da fühlt man sich gleich wieder gut aufgehoben.«

»Gern geschehen«, sagte Wenkmann. Der Postmann trat einen beruhigten Schritt nach vorne und zog ein dünnes Kuvert aus der Tasche. Der Zerberus wurde halb wahnsinnig.

Himmelstraße 42
Himmelstraße 42

Hinter den Kulissen:

Himmelstraße 42 ist das dritte Abenteuer von Wenkmann und Hillström. Und um das ganze mal nicht zu ernst zu nehmen, hier ein Bild dazu:

Eine absolut ernst gemeinte Autorenbiographie!

Rezensionen:

Ach du heiliger Schischkebab, was habe ich denn hier geiles gelesen, wer mit C gemeint war, könnte man erahnen, aber eine so unerwartete Auflösung war einfach mehr als nur geil. Danke für die Geschichte.

Joshua Friedrichs

Wenkmann ist ein außerirdischer und macht mit seinem intelligenten Raumschiff Urlaub auf der Erde. Eines Tages erhält er eine Einladung von einem Unbekannten und zwar so richtig altmodisch per Post. Als er ihr nachkommt landet er in der Himmelstraße 42. Ein gewisser Gott…fried empfängt ihn dort. Er hat die Einladung aber nicht verschickt. Wie sich herausstellt ist Wenkmann in einer Art Großraumbüro gelandet, wo alle aktiven Gottheiten der Erde ihrer Arbeit nachgehen. Und schließlich stellt sich heraus, dass Cthulhu, die Einladung geschickt hat. Sein Glaube droht nämlich auszusterben.

Auch hier eine ironische Geschichte gespickt mit einigen ernsten Einsichten.

Zauberspiegel, Uwe Weiher

Etwas abgedreht, ein sprechendes Raumschiff, eine Raumfahrer und Cthulhu.
Was will man mehr? Natürlich mehr von diesem Autor.

Der phantastische Bücherbrief #699, Erik Schreiber

Wenkmann und sein Raumschiff Hillström erheben Karl zur großen Gottheit Cthulhu. Mit Sätzen wie „Hillström lachte. Was bei einem Raumschiff immer befremdlich klang.“ und „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?“ „Sollen wir einen Sprung zurück in die Vergangenheit machen und ich sage es Ihnen gleich am Anfang?“ hat die abgedrehteste Geschichte in diesem Buch mein Nerdherz erobert.

Agga Kastell

Ich muss sagen, ich habe selten eine Sammlung von Erzählungen auf dauerhaft so hohem Niveau gelesen! Da war wirklich kaum etwas dabei wo ich gesagt habe: passt nicht so gut. Und selbst die Geschichten, die mir persönlich nicht gefallen haben, waren immer noch gut! Es hat halt nicht jeder denselben Geschmack. 

I.P. Becker, lovelybooks.de

Manchmal braucht man etwas zum Schmunzeln und da bietet sich die Anthologie Göttergarn aus dem Leserratten Verlag, die von Veronika Lackerbauer herausgegeben wurde an. Wie das so ist, gefällt mir in einer Anthologie die eine oder andere Story besser als die andere, doch im Großen und Ganzen ist Göttergarn rundum gelungen. Nicht nur die einzelnen Story sind amüsant, auch die Kurzprofile der Autorinnen und Autoren sind durchaus lesenswert.

Lesenswertes aus dem Bücherhaus