Taxi Driver von Martin Scorsese ist einfach ein Film, den ich mir immer wieder anschauen kann und der mich stets begeistert. Angefangen von Paul Schraders Drehbuch, über Scorseses Regie bis hin zu den grandiosen Schauspielern. So oft schon gesehen, wird mir Taxi Driver dennoch nie langweilig.

Drehbuch: Paul Schrader

Fangen wir mit dem Drehbuch an. Paul Schrader gelang es mit Taxi Driver ein unglaublich dichtes und komplexes Werk zu schreiben. Es kommt in seinem Umgang mit dem Thema und den Protagonisten (allen voran natürlich Travis Bickle) fast schon an einen Roman ran. Das bedeutet, es steckt einfach so viel in diesem Drehbuch drinnen, dass daraus wohl auch ohne Probleme ein großartiger Roman hätte werden können.

Paul Schrader schildert die Einsamkeit in einer Großstadt. Wie ein Mensch, der dringend an anderen Mitmenschen einen Halt und eine Form von Zuneigung sucht, konstant zurückgewiesen wird. Manchmal auch aufgrund seiner eigenen Unfähigkeit, wie er mit seinen Mitmenschen umgehen soll. Dieses Gefühl von Verlorenheit und Einsamkeit spitzt sich bei Travis immer mehr zu, bis er keinen anderen Ausweg mehr findet. Er flüchtet sich in Gewalt. Ein Gefühl, ein Weg, der ihm als Kriegsveteran durchaus vertraut ist.

Es lohnt sich definitiv auch das Drehbuch von Paul Schrader zu lesen (wenngleich man darin die berühmte „You talkin to me“-Szene vermissen wird, denn die wurde von De Niro improvisiert). Ich kann mir nur wünschen, irgendwann vielleicht ein auch nur halbwegs so gutes Drehbuch verfassen zu können.

Regie: Martin Scorsese

Aber das alleine macht Taxi Driver noch nicht zu diesem Meisterwerk, das es für mich ist. Da gehört natürlich auch die brillante Regie von Martin Scorsese dazu. Mit diesem Film, ziemlich am Anfang seiner Karriere, hat er sich endgültig zu einem der stärksten und spannendsten Vertretern des New Hollywood Cinema etabliert. Nicht nur das, seine Karriere ging danach nur weiter nach oben.

Heute gilt Martin Scorsese absolut verdient zu einem der besten lebenden Regisseure (vielleicht sogar zu einem der besten Regisseure überhaupt). Taxi Driver hat allerdings noch nicht die stilistische Sicherheit und, ja, man kann auch sagen, das nötige Selbstbewusstsein um ganz sauber zu sein. Was ich damit meine? Taxi Driver ist ein ruppiges, ungestümes und wildes Biest. Es hat Ecken und Kanten, ähnlich wie viele Romane von Jim Thompson.

Doch das wirkt sich in diesem Fall positiv auf den Film aus. Es lässt Taxi Driver noch intensiver und unmittelbarer werden, als er ohnehin schon ist.

Die Schauspieler

Was kann man dazu schon groß sagen? Robert De Niro hat sich mit seiner Rolle als Travis Bickle endgültig in die Riege der talentiertesten und besten Schauspieler seiner Generation erhoben. Es war, wenngleich nicht der Beginn, so doch wahrscheinlich der Durchbruch für eine enorm fruchtbare Zusammenarbeit mit Martin Scorsese. Und seine Performance ist auch heute noch ungebrochen intensiv.

Jodie Foster kann man ohnehin nicht hoch genug loben. Sie ist einfach eine Ausnahmetalent von einer Schauspielerin. Diese Frau kann einfach alles spielen. Dann muss man noch bedenken, dass sie hier noch fast ein Kind war und gleich noch so eine Rolle zu meistern hatte. Eine schlichtweg unglaubliche Leistung von ihr.

Aber auch die Nebendarsteller wie Harvey Keitel, Cybill Shepherd, Albert Brooks oder Peter Boyle tragen zum funktionieren des Films bei und beleben ihre Figuren. Man hat bei ihnen allen stets das Gefühl, dass sie ihre eigenen Geschichten haben, ein Leben abseits der Ereignisse von Taxi Driver. Kurz gesagt, sie sind einfach enorm abgerundete und ausgefeilte Nebenfiguren, die den Film nur zusätzlich bereichern.

Taxi Driver

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