Richard Laymon hat es gerne auch mal haarsträubend. Und Der Ripper ist da vielleicht eines seiner Besten. Definitiv eines meiner liebsten.
Richard Laymon schreibt Bücher wie Filme. Szenisch, rasant und visuell. Klar, Laymon ist reißerisch und manchmal ergeht er sich ein bisschen zu sehr in der äußeren Beschreibung der weiblichen Anatomie, aber, wenn er gut drauf ist, dann haut Laymon ordentlich rein.
Aber nicht nur, dass er dann ein extrem spaßiger und unterhaltsamer Autor ist, er zeigt auch gerne, wie wenig er von der Menschheit hält – und in ganz wenigen Fällen gibt es manchmal sogar einen Hoffnungsschimmer.
Der Ripper zählt mit Sicherheit zu seinen weit hergeholten Geschichten. Es geht, wie der Titel schon nahelegt, um Jack the Ripper, allerdings mit einem Twist. Der berüchtigte Serienmörder fliegt nach Amerika und wird von einem jungen Burschen verfolgt, der ihn als einzige identifizieren kann.
Was in den finsteren Gassen Englands beginnt, verwandelt sich bald in einen abenteuerlichen, manchmal auch schwarz-humorigen, aber durch und durch grandiosen und originellen Western. Gepaart mit der rasanten und geradezu filmischen Schreibweise von Laymon ist Der Ripper einfach ein unglaublich unterhaltsamer Roman.