Wie vermutlich die meisten Autoren kann ich nicht mal ansatzweise vom schreiben leben und brauche deshalb einen sogenannten Brotjob. In Wahrheit gibt es halt nur sehr wenige wirkliche Bestseller-Autoren wie Stephen King, Dean Koontz oder J.K. Rowling (obwohl mir immer wieder geraten wird, ich soll doch „einfach mal“ einen Harry Potter schreiben).

Ich arbeite in einem kleinen Betrieb am Stadtrand von Wien. Wir erstellen so etwas wie ein Nachschlagewerk (print und online), das vorwiegend der PR- und Pressearbeit dient. Mein Job besteht darin Daten zu recherchieren und in unsere Datenbank zu übertragen; Kunden beraten und ihre Fragen beantworten; Bestellungen aufnehmen, bearbeiten und verrechnen; Werbeaussendungen vorbereiten; und das Layout zum gedruckten Nachschlagewerk erstellen. Meine offizielle Jobbezeichnung lautet „Redakteur“, aber eigentlich würde „Datenmanagement“ wohl eher zutreffen.

Die Firma trägt zwar die Bezeichnung „Verlag“ im Namen, aber wir publizieren ausschließlich unser hauseigenes Nachschlagewerk, ein Sonderprodukt eben. Allerdings führt es dazu, dass wir immer wieder mal Manuskripte angeboten bekommen, was ich an sich zwar schön finde, aber auch auf mangelnde Recherche seitens der Autoren schließen lässt. Denn wenn man sich ein bisschen auf unserer Website umsieht, müsste man gleich erkennen, dass wir kein Verlag sind, der Romane oder Sachbücher publiziert, sondern eben wirklich nur unser eigenes Produkt.

Jedenfalls, das ist kurz gesagt mein Brotjob und was ich so arbeite. Nicht unbedingt aufregend, aber es bringt, wie man so schön sagt, das Essen auf den Tisch (wenngleich mir der Job nicht „einfach mal“ einen Harry Potter schreibt).